Junge Frau bürstet ihr Hunter Pferd im Stall, um das Fell zu pflegen und für Gesundheit zu sorgen.

Die richtige Pflege für ein glückliches und gesundes Pferd

Die richtige Pflege für Ihr Pferd ist entscheidend, um seine Gesundheit und sein Wohlbefinden langfristig zu gewährleisten. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um ein Freizeitpferd oder einen leistungsstarken Sportpartner handelt – die Bedürfnisse müssen stets im Fokus stehen. Eine ganzheitliche und umfassende Pferdepflege ist mehr als nur tägliches Bürsten und Füttern. Sie umfasst eine Vielzahl an Maßnahmen, die sowohl das körperliche als auch das mentale Wohlbefinden des Pferdes fördern. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Pflegeaspekte besonders wichtig sind und wie Sie diese optimal umsetzen können.


Die Bedeutung der richtigen Pflege für Pferde

Pferde sind anspruchsvolle Tiere, deren Gesundheit stark von der täglichen Pflege abhängt. Dabei geht es nicht nur um ästhetische Aspekte, wie ein glänzendes Fell oder saubere Hufe, sondern vor allem um das frühzeitige Erkennen und die Prävention von Krankheiten. Pferde reagieren empfindlich auf Veränderungen in ihrem Umfeld, ihrer Ernährung und ihrem Pflegeprogramm. Schon kleine Nachlässigkeiten können das Wohlbefinden des Tieres erheblich beeinträchtigen und langfristig zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen.

Regelmäßige Pflege ist nicht nur wichtig für die physische Gesundheit des Pferdes, sondern auch für die Entwicklung einer tiefen Vertrauensbasis zwischen Pferd und Reiter. Der tägliche Kontakt während der Pflege ermöglicht es dem Besitzer, Veränderungen im Verhalten oder körperliche Auffälligkeiten frühzeitig zu erkennen. Ob es sich um leichte Lahmheiten, Hautirritationen oder eine veränderte Futteraufnahme handelt – wer sein Pferd regelmäßig und aufmerksam pflegt, kann Probleme frühzeitig erkennen und handeln, bevor sie sich verschlimmern. Ein umfassendes Pflegeprogramm ist daher ein zentraler Bestandteil der Pferdehaltung, der nicht vernachlässigt werden darf.

Tägliche Pflegeaufgaben – Was wirklich wichtig ist

Die tägliche Pflege eines Pferdes beginnt schon mit der Reinigung der Stallumgebung. Ein sauberer Stall ist die Grundlage für die Gesundheit des Tieres. Pferde verbringen einen Großteil ihres Lebens in ihrer Box, daher sollte diese stets trocken und sauber sein. Regelmäßiges Misten entfernt nicht nur Kot und nasses Stroh, sondern reduziert auch die Belastung durch Ammoniak, das bei mangelnder Hygiene die Atemwege des Pferdes reizen kann. Auch der Boden der Box sollte regelmäßig inspiziert werden, um sicherzustellen, dass er frei von Unebenheiten oder gefährlichen Gegenständen ist, die das Pferd verletzen könnten.

Ein weiteres zentrales Element der täglichen Pflege ist die Kontrolle und Reinigung der Hufe. Pferdehufe sind besonders anfällig für Verletzungen und Infektionen, die durch eingeschlossene Steine, Schlamm oder andere Fremdkörper entstehen können. Das tägliche Auskratzen der Hufe ist daher unverzichtbar, um die Entstehung von Strahlfäule oder Hufabszessen zu verhindern. Außerdem bietet es die Gelegenheit, frühzeitig Risse oder andere Auffälligkeiten zu bemerken und rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen.

Das Bürsten des Fells dient nicht nur der optischen Pflege, sondern erfüllt mehrere wichtige Funktionen. Regelmäßiges Striegeln entfernt Schmutz, Staub und lose Haare, die sich auf dem Fell ansammeln. Dabei wird auch die Haut massiert, was die Durchblutung fördert und den natürlichen Glanz des Fells unterstützt. Besonders im Fellwechsel ist es wichtig, das Pferd intensiv zu bürsten, um abgestorbene Haare zu entfernen und das Wachstum des neuen Fells zu fördern. Darüber hinaus stärkt das tägliche Bürsten die Bindung zwischen Mensch und Tier und gibt dem Pferdehalter die Möglichkeit, den gesamten Körper des Pferdes auf Verletzungen, Schwellungen oder Parasiten zu untersuchen.

Ein Paradebeispiel für ein Pferd, das von umfassender und gezielter Pflege profitiert, ist das Hunter Pferd von JW Horses. Solch ein Pferd benötigt durch seine speziellen Anforderungen eine besonders aufmerksame Pflege, die sowohl körperliche Fitness als auch das Wohlbefinden des Tieres sicherstellt.

Reiterin genießt einen Ausritt auf einem Hunter Pferd durch ein blühendes Feld bei Sonnenuntergang.

Ernährung und Wasserzufuhr – Grundpfeiler der Pferdegesundheit

Die richtige Ernährung spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit eines Pferdes. Ein ausgewogener Futterplan, der individuell auf die Bedürfnisse des Pferdes abgestimmt ist, bildet die Grundlage für eine gesunde Entwicklung und optimale Leistung. Raufutter, wie Heu und Gras, ist der wichtigste Bestandteil der Pferdeernährung und sollte in ausreichender Menge und guter Qualität zur Verfügung stehen. Ein Pferd benötigt etwa 1,5 bis 2,5 Prozent seines Körpergewichts an Raufutter pro Tag. Die Futterqualität ist entscheidend, da schimmeliges oder staubiges Heu Atemprobleme und Verdauungsstörungen verursachen kann.

Neben dem Raufutter spielt Kraftfutter eine unterstützende Rolle, insbesondere bei Pferden, die intensiv arbeiten oder besondere Ernährungsanforderungen haben. Allerdings sollte Kraftfutter immer sparsam und mit Bedacht eingesetzt werden. Eine Überfütterung kann zu Stoffwechselstörungen wie Hufrehe führen. Ergänzungsfuttermittel und Mineralien können je nach Bedarf hinzugefügt werden, um spezielle Nährstoffmängel auszugleichen. Dabei sollte jedoch auf eine ausgewogene Versorgung geachtet werden, da sowohl Über- als auch Unterversorgung zu gesundheitlichen Problemen führen können.

Genauso wichtig wie die Fütterung ist die Versorgung mit frischem und sauberem Wasser. Ein Pferd benötigt täglich zwischen 20 und 50 Litern Wasser, abhängig von der Witterung, Arbeitsbelastung und Futterzusammensetzung. Besonders im Sommer, bei intensiver körperlicher Arbeit oder bei Fütterung von trockenen Futtermitteln steigt der Wasserbedarf erheblich. Das Wasser sollte mehrmals täglich gewechselt werden, um Verunreinigungen und die Ansammlung von Bakterien zu verhindern. Ein unzureichender Wasserkonsum kann zu schweren Verdauungsstörungen wie Koliken führen, die im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sind.

Gesundheitsvorsorge – Mehr als nur Routine

Die regelmäßige Gesundheitsvorsorge ist ein entscheidender Aspekt der Pferdepflege, der oft unterschätzt wird. Neben der alltäglichen Pflege gehören auch regelmäßige Tierarztbesuche, Impfungen, Wurmkuren und Zahnkontrollen zum Pflichtprogramm eines verantwortungsbewussten Pferdehalters. Impfungen sind unerlässlich, um das Pferd vor gefährlichen Krankheiten wie Tetanus, Influenza oder Herpes zu schützen. Der Tierarzt stellt dabei sicher, dass alle notwendigen Impfungen in den richtigen Abständen durchgeführt werden und das Pferd auf dem neuesten Stand ist.

Die Entwurmung sollte regelmäßig und gezielt erfolgen, um eine Wurmresistenz zu vermeiden. Eine Kotuntersuchung vor der Entwurmung kann helfen, den richtigen Zeitpunkt und das passende Präparat zu bestimmen. Auch die Zahnpflege spielt eine zentrale Rolle für das Wohlbefinden des Pferdes. Zahnprobleme bleiben oft lange unbemerkt, da sie sich schleichend entwickeln. Regelmäßige Zahnkontrollen durch einen Spezialisten verhindern, dass sich scharfe Kanten, Haken oder unregelmäßige Abnutzungen bilden, die dem Pferd beim Fressen Schmerzen bereiten könnten.

Hufe sind das Fundament des Pferdes, und ihre Gesundheit ist von zentraler Bedeutung. Ein erfahrener Hufschmied sollte alle sechs bis acht Wochen die Hufe des Pferdes überprüfen und bei Bedarf beschlagen oder bearbeiten. Auch bei Barhufern ist eine regelmäßige Kontrolle notwendig, um das Hufwachstum im Gleichgewicht zu halten und Fehlstellungen vorzubeugen.

Jahreszeitliche Pflege – Worauf zu achten ist

Die Anforderungen an die Pferdepflege variieren stark je nach Jahreszeit. Im Winter stehen vor allem der Schutz vor Kälte und Nässe sowie die richtige Fütterung im Fokus. Pferde, die im Winter geschoren werden, benötigen wärmende Decken, um nicht auszukühlen. Auch der Stall sollte entsprechend isoliert sein, um das Pferd vor Zugluft und extremen Temperaturen zu schützen. Eine ausreichende Stroheinstreu hilft, den Boden warm zu halten und das Wohlbefinden des Tieres zu steigern.

Im Sommer hingegen liegt der Schwerpunkt auf dem Schutz vor Hitze und Insekten. Fliegenmasken und -decken sowie Insektensprays bieten Schutz vor lästigen Plagegeistern, die nicht nur unangenehm sind, sondern auch Krankheiten übertragen können. Schattenplätze und eine gut belüftete Stallumgebung sind ebenso wichtig, um eine Überhitzung zu vermeiden. Zudem sollte auf eine ausreichende Wasserzufuhr und regelmäßige Bewegung geachtet werden, um Kreislaufproblemen vorzubeugen.

Drei Reiterinnen auf ihren Hunter Pferden bei einem entspannten Ausritt auf einem ländlichen Weg.

Eine gesunde Routine für das Wohl des Pferdes

Die umfassende Pflege eines Pferdes ist eine kontinuierliche und verantwortungsvolle Aufgabe. Von der täglichen Reinigung über die Fütterung bis hin zur Gesundheitsvorsorge – jedes Element trägt zum Gesamtwohl des Pferdes bei. Wenn Sie diese Aspekte in Ihren Pflegealltag integrieren, legen Sie den Grundstein für ein langes und gesundes Leben Ihres Pferdes.

 

 

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