Ein Erdtank für Regenwasser ist eine langfristige Investition – und die Entscheidung dafür beginnt nicht im Garten, sondern auf dem Papier. Wer hier falsch plant, zahlt später drauf. Denn Größe, Lage, Material und Genehmigungspflichten sind keine Nebensachen, sondern entscheiden über Funktionalität und Haltbarkeit.
Warum Planung der halbe Einbau ist
Viele denken beim Thema nur an den Bagger – und vergessen die Behörde. Oder das Volumen. Oder den Überlauf. Die Folge: teure Nacharbeiten, unpraktische Lösungen oder ein System, das nie richtig funktioniert. Wer sich für einen Erdtank Regenwasser entscheidet, braucht mehr als nur ein gutes Produkt – er braucht Klarheit.
Genehmigung, ja oder nein?
In vielen Bundesländern ist der Einbau genehmigungsfrei – aber nicht immer. Das hängt von drei Faktoren ab:
- Größe des Tanks,
- Anschluss an das öffentliche Netz
- Nutzung (z. B. Garten oder Hauswassernetz).
Wird das Regenwasser auch ins Haus geführt (z. B. für Toilette oder Waschmaschine), greifen oft strengere Regeln, z. B. DIN-Normen oder lokale Satzungen. Eine kurze Anfrage beim zuständigen Bauamt erspart späteren Ärger – und unnötige Rückbaukosten.
Die richtige Dimensionierung
Wer auf einen Erdtank Regenwasser setzt, entscheidet sich für eine zuverlässige, wetterunabhängige Lösung – vorausgesetzt, das Volumen stimmt. Der häufigste Fehler ist eine zu geringe Kapazität. Dabei hängt die optimale Größe vom durchschnittlichen Niederschlag, der verfügbaren Dachfläche und dem individuellen Nutzungsverhalten ab.
Ein Beispiel: Wer etwa 150 m² Dachfläche hat und monatlich rund 4.000 Liter Wasser für Garten oder Haus verbrauchen will, benötigt mindestens 5.000 bis 7.000 Liter Tankvolumen. Auch künftige Erweiterungen – wie die Einbindung der Toilette oder Waschmaschine – sollten frühzeitig berücksichtigt werden.
Zweitens: Denken Sie an Trockenphasen. Ein größerer Tank gleicht längere Niederschlagslücken aus – besonders in heißen Sommern ein entscheidender Vorteil. Eine Überdimensionierung ist selten problematisch, eine zu knappe Lösung dagegen oft teuer.
Standortanalyse: Was der Boden verrät
Ein Erdtank muss frostsicher und stabil eingebettet sein. Dafür ist die Bodenbeschaffenheit entscheidend:
Kriterium | Bedeutung für den Einbau |
Lehmiger Boden | Schwer zu bearbeiten, aber stabil |
Sandiger Boden | Gut zu graben, aber schlechter Halt |
Hoher Grundwasserspiegel | Risiko für Auftrieb und Dichtigkeit |
Ein Bodengutachten ist selten nötig, eine einfache Schürfung oft ausreichend. Wichtig: Abstand zu Bäumen und bestehenden Leitungen halten – Wurzeleinwuchs oder Kollisionen mit Strom und Wasser sind ein echtes Risiko.
Filtertechnik: Was wirklich nötig ist
Erdtanks arbeiten nicht autark – ohne passenden Filter landet der ganze Dachschmutz im Tank. Moderne Systeme setzen auf:
- Laubabscheider vor dem Zulauf
- Feinfilter im Fallrohr
- Schwimmende Entnahme im Inneren
Faustregel: Je intensiver Sie das Wasser nutzen wollen, desto besser muss gefiltert werden. Wer z. B. Pflanzen gießt, kommt mit Basistechnik aus. Wer damit aber Kleidung waschen will, braucht Feinstfilter.
Welche Kosten realistisch sind
Der Tank selbst ist nur ein Teil der Rechnung. Entscheidend sind Einbau, Erdarbeiten und Zubehör. Eine grobe Übersicht:
Posten | Ø Kosten (bei 5.000 L Volumen) |
Erdtank (PE oder Beton) | 1.000 – 2.500 € |
Einbau & Erdarbeiten | 800 – 2.000 € |
Filter & Zubehör | 300 – 800 € |
Gesamt | 2.100 – 5.300 € |
Dazu können Kosten für Planung, Genehmigung oder Technik (Pumpen, Steuerung) kommen. Förderprogramme lohnen sich – einige Städte zahlen bis zu 30 % Zuschuss.
Wartung nicht vergessen
Ein Erdtank Regenwasser ist wartungsarm, aber nicht wartungsfrei. Jährlich sollten Filter gereinigt und der Überlauf kontrolliert werden. Alle fünf Jahre empfiehlt sich eine gründliche Tankinspektion. Wer das ignoriert, riskiert Algenbildung oder verstopfte Leitungen.
✅ Checkliste: Haben Sie an alles gedacht?
Abhaken | Punkt |
☐ | Gibt es in Ihrer Region Förderprogramme oder Zuschüsse für Regenwassernutzung? |
☐ | Haben Sie geprüft, ob Ihre Gebäudeversicherung den Erdtank abdeckt (z. B. bei Wurzeleinwuchs oder Frostschäden)? |
☐ | Wurde der Erdtank gegen Auftrieb gesichert (z. B. bei hohem Grundwasserspiegel oder starkem Regen)? |
☐ | Ist die Regenwassernutzung in Ihre Gartenplanung integriert (z. B. Tropfschläuche, automatische Bewässerung)? |
☐ | Haben Sie das nötige Werkzeug bzw. externe Hilfe für Erdarbeiten organisiert? |
☐ | Ist der Zugang zum Tankdeckel jederzeit möglich (z. B. für Wartung oder Nachrüsten)? |
☐ | Sind alle verwendeten Materialien (z. B. Schläuche, Filter, Pumpe) trinkwasserfremd gekennzeichnet, um Verwechslungen zu vermeiden? |
☐ | Haben Sie eine Beschilderung angebracht, wenn der Tank unter befahrbaren Flächen liegt? |
☐ | Wurde das Regenwassersystem beim Einzug ins Haus in die Hausakte oder Bauunterlagen aufgenommen? |
☐ | Haben Sie einen Wartungsplan erstellt oder Wartungsintervalle digital gespeichert (z. B. im Kalender)? |
🧠 Hinweis:
Diese Punkte werden häufig übersehen – sind aber entscheidend für langfristige Sicherheit, Funktionalität und Rechtssicherheit beim Einsatz von Erdtank Regenwasser.
Investition mit Wirkung
Ein Erdtank Regenwasser senkt den Verbrauch, spart Gebühren und schützt Ressourcen – aber nur, wenn Planung und Einbau stimmen. Dieser Beitrag zeigt: Wer vor dem ersten Spatenstich die richtigen Fragen stellt, spart Zeit, Geld und Nerven. Jeder Fehler lässt sich vermeiden – wenn man vorher hinschaut.
Bildnachweis: Hamik, Milos, David Calvert, Adobe Stock