Der mikroskopische Blick: Kleine Dinge ganz groß

Das erste Mikroskop wurde um ca. 1600 in den Niederlanden entwickelt. Seit damals hat es zahlreiche Weiterentwicklungen gegeben. Elektronenmikroskope und Rasterkraftmikroskope stellen die letzten Entwicklungen dar. In der Medizin, der Biologie sowie den unterschiedlichen Materialwissenschaften sind Mikroskope kaum mehr wegzudenken. Mikroskope können als Einzelgerät oder als Teil einer Apparatur eingesetzt werden.

Welche Arten gibt es?

Die ersten Mikroskope verwendeten Glaslinsen. Neben den Lichtmikroskopen, die auf die Abbildung eines Objektes setzen, arbeiten Laser-Scanning-Mikroskope mit Rastern. Rastermikroskope erstellen mithilfe von Bildpunkten Raster, die später ein Bild ergeben. Besondere Bedeutung nehmen Mikroskope in der Schlüssellochchirurgie ein. In der Medizin werden Mikrosope zur Untersuchung im Labor, aber auch für endoskopische Untersuchungen oder Eingriffe verwendet. Der Arzt kann die Problemzone besser sehen und wenn nötig unter minimalstem Aufwand und schonend für den Patienten kleinere Eingriffe vornehmen. Dabei kommt die Mikroskoptechnologie zum Einsatz. Die Nerven einer Hand sind winzig klein. Deshalb sind Operationen in diesem Bereich nur mit speziellen Mikroskopen möglich. Weitere Arten sind das Neutronenmikroskop, das Röntgenmikroskop, das Ultraschallmikroskop, das Helium-Ionen-Mikroskop, das fotonische Kraftmikroskop sowie das Magnetresonanzmikroskop.

Ein Mikroskop von nahem

Welche Vorteile bietet diese Technologie?

Im 21. Jahrhundert ist ein Mikroskop (häufig) mit Computern verbunden und verfügt über eine Software, die es ermöglicht, die Ansichten und Bilder zu übertragen und weiterzuverarbeiten. Das erleichtert vor allem in der Medizin die Diagnosestellung. Sofortmaßnahmen werden möglich, die früher eine Wartezeit bis zu einem Monat erforderlich gemacht hätten. Aber auch in anderen Bereichen, wie zum Beispiel der Umwelttechnologie, nehmen moderne Mikroskope einen immer höheren Stellenwert ein. Gerade in Zeiten des Klimawandels ist es notwendig, das Tier- und Pflanzenleben der Flüsse, Seen und Meere näher unter die Lupe zu nehmen. Dabei wurden bereits sensationelle Entdeckungen gemacht, wie jene der neuen Schwebgarnelenart in einem der bekanntesten Tierparks Europas, Schönbrunn in Wien, Österreich. Diese Garnelenart ist nur 6,1 Millimeter groß und konnte somit nur mit modernen Mikroskopen näher untersucht werden.

Kinder mit einem Mikroskop

Welche Mikroskope eignen sich für Kinder?

Naturwissenschaften sind interessant und anschaulich zugleich. Kinder sind von Natur aus neugierig und lernen durch die Beobachtung der Natur sehr viel und auch sehr gerne. Für Kinder gibt es schon einfache Lichtmikroskope um ca. 40 Euro, die bis zu 400-fach vergrößern können. Damit können kleine Lebewesen in Tümpel oder Pflanzenzellen sehr gut unter die Lupe genommen werden. Stereomikroskope arbeiten mit einem dreidimensionalen Bildeindruck. Die Vergrößerung ist allerdings nicht so groß. Dennoch können Pflanzen und Insekten gut betrachtet werden. Der Preis liegt bei ca. 160 Euro. Für höhere Semester eignen sich Trinokularmikroskope oder Digitalmikroskope, die allerdings ca. 300 Euro und mehr kosten.

Kann der Kauf gefördert werden?

Gerade für Kinder können Zuschüsse beantragt werden, da sie als Lehrmittel gelten. Dafür ist die Vorlage der Rechnung notwendig. Mikroskope können (Arbeit) steuerlich abgesetzt werden.